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Indien, Mumbai

Frauenprojekt Akshara

Für eine gleichberechtigte und gewaltfreie Gesellschaft

Die 1995 gegründete Non-Profit-Organisation 'Akshara' entstand aus der indischen Frauenbewegung, die bereits in den 80er Jahren mit Kampagnen auf die alltägliche Gewalt gegen Frauen aufmerksam machte.  Die Organisation will dazu beitragen, den ungleichen Status von Frauen in Indien zu ändern und zielt auf die gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau.

Frauen stellen 50% der indischen Bevölkerung, ihre gesellschaftliche Position ist, je nach sozialem und religiösem Status, unterprivilegiert.
Die jungen Frauen werden früh verheiratet und sind dann durch gesellschaftliche Normen der physischen und psychischen Gewalt in der neuen Familie schutzlos ausgeliefert.
Ein längerer Schul- oder Collegebesuch hilft die Heirat, vor allem in armen Familien, hinauszuzögern. Deshalb werden Frauen, die zu 'Akshara' kommen, moralisch und auch finanziell in ihren Bemühungen unterstützt, bis zum Schulabschluss weiterlernen zu können.

'Akshara' bietet Kurse und Trainings an, in denen Frauen über ihre Rechte aufgeklärt werden. Sie werden in dem Wissen bestärkt, dass ein Leben ohne die ständig drohende und als selbstverständlich hingenommene Gefahr von häuslicher Gewalt und alltäglich öffentlich begangener sexualisierter Gewalt möglich ist und sie durchaus das Recht haben, für ihr eigenes Wohlbefinden und das ihrer Kinder einzutreten.

In Zusammenarbeit mit der Polizei sorgte 'Akshara' dafür, dass eine GPRS-basierte 24-Stunden Notrufnummer für Frauen in Mumbai eingerichtet wurde und in der Öffentlichkeit bekannt ist.

Die Organisation arbeitet vorwiegend mit jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren. Sie kommen aus verschiedenen Slums in Mumbai, aus den sozial benachteiligten und rückständigen Schichten der sogenannten 'Scheduled Castes' (Dalits, Unberührbare) oder anderen benachteiligten Kasten sowie aus Wohnbereichen armer Muslime.

'Akshara' verfolgt mit seinen Aktionen und Kampagnen folgende Ziele:

  • Bei jungen Frauen und Männern aus sozial benachteiligten Verhältnissen Wissen und Verständnis zu schaffen über die öffentliche Haltung und Verhaltensmuster, die Gewalt gegen Frauen und Kinder rechtfertigen
  • Jugendliche zu befähigen und zu unterstützen, aus eigener Initiative College- und Nachbarschaftsaktionen durchzuführen, die dafür sorgen, das Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen und Kinder zu stärken um diese langfristig einzudämmen
  • Junge Frauen bei ihrem Engagement zu unterstützen und zu fördern
  • Jungen Leuten Trainings anzubieten, ihnen Selbstbewusstsein und Perspektiven zu geben
  • Über Öffentlichkeitsarbeit auf Missstände hinzuweisen und zu sensibilisieren

 

Mit der Spende der Studiosus Foundation e.V. werden verschiedene Maßnahmen ermöglicht:

Auf einem mehrtägigen Training wurden 2015 und 2016 jeweils 25 Teilnehmende als Multiplikatoren geschult: Verständnis für Gender-Diskriminierung, Gewalt gegen Frauen und Strategien für den Kampf dagegen, Fertigkeiten der selbständigen Durchführung von Sicherheitsaudits in der Nachbarschaft und an Bildungsstätten, sowie Ausbildung im Organisieren von Kampagnen und Projekten.

Die geschulten Jugendlichen mobilisieren andere in ihrer Nachbarschaft/Schule, gegen Gewalt aktiv zu werden. Sie organisieren dazu verschiedene Aktionen. Diese reichen von Sicherheitsaudits in einer Schule oder im Viertel über Unterschriftenaktionen für eine breitere Unterstützung bis hin zu Beratungen mit den Behörden, wie die Sicherheit für Frauen an öffentlichen Plätzen verbessert werden kann und gewaltfreie Zonen durchgesetzt werden können.

Zudem wird jeweils eine Kampagne zum Thema Gewalt gegen Frauen mit dem Ziel der Sensibilisierung der Öffentlichkeit organisiert, wobei pro Kampagne mindestens 1000 Menschen erreicht werden. Dabei geht es vor allem darum, die Denkweisen und Rechtfertigungsmuster von Frauen, aber auch von Männern, zu ändern. Unterstützend werden Plakate und Flyer eingesetzt, zudem Ausstellungen, Infostände und Aktionen an Straßen und Bahnhöfen organisiert, an denen eine Großzahl von Interessenten und Pendlern zu erreichen ist.

Maßnahmen

In den Jahren 2015 und 2016 jeweils Finanzierung eines mehrtägigen Workshops,
Unterstützung von öffentlichen Aufklärungs- und Sensibilisierungs-Kampagnen.

Projektdaten

  • Region: Süd-/Südostasien
  • Land: Indien, Mumbai
  • Projekttyp: Soziales Projekt
  • Status: abgeschlossen